Liber OS ABYSMI vel DAATH sub figura CDLXXIV

Liber OS ABYSMI
vel
DAATH
sub figura CDLXXIV

A.Â-. A.Â-.
Veröffentlichung in Klasse B.
Imprimatur:
N. Fra A.Â-. A.Â-.

 

 

  1. Dieses Buch ist das Tor zum Geheimnis des Universums.
  2. Der befreite Adept möge sich die Prolegomena von Kant besorgen und sie studieren, wobei er den Antinomien besondere Aufmerksamkeit schenkt.
  3. Auch Humes Lehre von der Kausalität in seiner „Enquiry“.
  4. Auch Herbert Spencers Diskussion der drei Theorien des Universums in seinen „First Principles“, Teil I.
  5. Auch Huxleys Essays über Hume und Berkeley.
  6. Auch Crowleys Essays: Berashith, Time, The Soldier and the Hunchback, etc.
  7. Auch die „Logik“ von Hegel.
  8. Auch die „Fragen von König Milinda“ und die buddhistischen Suttas, die sich auf die Metaphysik beziehen.
  9. Er soll auch in der Logik bewandert sein. (Formale Logik, Keynes.) Ferner soll er alle klassischen Werke studieren, auf die seine Aufmerksamkeit im Laufe seiner Lektüre hinreichend gelenkt werden kann.
  10. Nun soll er sich mit speziellen Problemen befassen, wie dem Ursprung der Welt, dem Ursprung des Bösen, der Unendlichkeit, dem Absoluten, dem Ich und dem Nicht-Ich, dem freien Willen und dem Schicksal und anderen, die ihn ansprechen mögen.
  11. Er möge subtil und genau die Irrtümer jeder bekannten Lösung aufzeigen, und er möge mit seinem richtigen Ingenium eine wahre Lösung streben.
  12. Bei all dem soll er sich nur von der klaren Vernunft leiten lassen und alle anderen Qualitäten wie Intuition, Aspiration, Emotion und dergleichen gewaltsam unterdrücken.
  13. Während dieser Praktiken sind ihm alle Formen der MAGICK-Kunst und der Meditation untersagt. Es ist ihm verboten, irgendeine Zuflucht vor seinem Intellekt zu streben.
  14. Seine Vernunft soll sich dann immer wieder gegen die leere Wand des Mysteriums schleudern, die sich ihm entgegenstellen wird.
  15. So heißt es auch im Folgenden, und wir leugnen es nicht. Endlich wird seine Vernunft von selbst die Praxis aufnehmen, sua sponte, und er soll keine Ruhe davon haben.
  16. Dann werden ihm alle Erscheinungen, die sich ihm darbieten, bedeutungslos und unzusammenhängend erscheinen, und sein eigenes Ich wird in eine Reihe von Eindrücken zerfallen, die weder zueinander noch zu irgendetwas anderem eine Beziehung haben.
  17. Dieser Zustand soll dann so akut werden, dass er in Wahrheit Wahnsinn ist, und er soll bis zur Erschöpfung andauern.
  18. Die Dauer dieses Zustandes hängt von einer bestimmten tieferen Tendenz des Individuums ab.
  19. Er kann in echtem Wahnsinn enden, der die Aktivitäten des Adepten während dieses Lebens beendet, oder durch seine Wiedergeburt in seinem eigenen Körper und Geist mit der Einfachheit eines kleinen Kindes.
  20. Und dann soll er alle seine Fähigkeiten unbeeinträchtigt, aber auf unbeschreibliche Weise gereinigt vorfinden.
  21. Und er soll sich an die Einfachheit der Aufgabe des Adeptus Minor erinnern und sich ihr mit frischer Energie auf eine direktere Weise widmen.
  22. Und in seiner großen Schwäche mag es sein, dass der neue Wille und das Streben eine Zeitlang nicht kräftig sind, doch da sie von dem toten Unkraut des Zweifels und der Vernunft, das er entwurzelt hat, nicht gestört werden, wachsen sie unmerklich und leicht wie eine Blume.
  23. Und mit dem Wiedererscheinen des Heiligen Schutzengels können ihm die höchsten Errungenschaften zuteil werden, und er ist wahrhaftig für die volle Erfahrung der Zerstörung des Universums gerüstet. Und mit dem Universum meinen Wir nicht das unbedeutende Universum, das sich der Verstand des Menschen vorstellen kann, sondern dasjenige, das seiner Seele im Samadhi von Atmadarshana offenbart wird.
  24. Von dort aus kann er in eine wirkliche Gemeinschaft mit den Jenseitigen eintreten, und er soll fähig sein, Mitteilungen und Belehrungen von Uns Selbst direkt zu empfangen.
  25. So sollen Wir ihn auf die Konfrontation mit Choronzon und die Prüfung des Abyss vorbereiten, wenn Wir ihn in die Stadt der Pyramiden aufgenommen haben.
  26. So soll der Meister des Tempels, da er von Uns ist, das Werk vollbringen, das ihm zugedacht ist. (In Liber CDXVIII. findet sich ein angemessener Bericht über diese Prüfung und Aufnahme. Siehe auch Liber CLVI. für die Vorbereitung.)
  27. Auch über die Belohnung dafür, dass er in den Palast der Königstochter einzieht, und über das, was danach geschehen soll, soll der Meister des Tempels Bescheid wissen. Hat er nicht die Einsicht erlangt? Ja, wahrlich, hat er nicht Einsicht erlangt?